Parodontologie

Die unterschätzte Volkskrankheit

Die Parodontitis (im Volksmund auch Parodontose genannt) ist neben der Karies eine der beiden großen Volkskrankheiten der Mundhöhle. Leider ist das Wissen darüber eher gering: Wussten Sie z. B., dass in den ersten 23 Jahren mehr Zähne durch Karies, in den folgenden Lebensjahren jedoch mehr Zähne durch Parodontitis verloren gehen?

Unter Parodontitis versteht man eine durch Bakterien verursachte Infektionskrankheit. Der Ausbruch der Erkrankung wird jedoch durch weitere Risikofaktoren begünstigt. Sie beginnt meist harmlos mit einer leichten Zahnfleischentzündung und Zahnfleischbluten – und wird deshalb vom Patienten oft nicht bemerkt oder unterschätzt. Die Entzündung greift jedoch rasch auf den Kieferknochen über. Der Knochen baut sich ab, es kommt zur Zahnlockerung und schließlich zum Zahnverlust.

Unangenehme Begleiterscheinungen wie starkes Zahnfleischbluten, Zahnfleischschmerzen und Mundgeruch können die Folge sein. Darüber hinaus dringen Bakterien durch tiefe Zahnfleischtaschen in den Körper vor und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Frühgeburten, Diabetes und Atemwegserkrankungen. Zudem belegen amerikanische Studien, dass parodontale Entzündungen den Alterungsprozess beschleunigen. 

Parodontitis Dr Miksch

Zähne erhalten bis ins hohe Alter

Unser mehrstufiges Behandlungskonzept beseitigt nicht nur die aktuellen Beschwerden, sondern setzt auch bei den Ursachen der Erkrankung an. Es gewährleistet bei sorgfältiger Mitarbeit und regelmäßiger Nachsorge ein langfristig erfolgreiches Behandlungsergebnis und damit den Erhalt und die Funktion Ihrer Zähne.

Die Parodontitisbehandlung gliedert sich in folgende Stufen: 

VORBEHANDLUNG

Vor der eigentlichen Parodontitisbehandlung sind Vorbehandlungen erforderlich, die von unserer Spezialistin für Dentalhygiene durchgeführt werden. Sind besonders aggressive Bakterien Auslöser der Erkrankung, ist es notwendig, diese mit Hilfe eines mikrobiologischen Tests zu erfassen, und mit einer gezielten antibakteriellen Therapie (s. u.) abzutöten. Bereits nach dieser Phase reduziert sich die Tiefe der Zahnfleischtaschen, und der Enzündungsgrad geht zurück. 

GESCHLOSSENE BEHANDLUNG

Danach erfolgt die eigentliche Parodontitisbehandlung unter Lokalanästhesie. Bakterielle Beläge, Zahnstein und andere Ablagerungen werden mithilfe von feinen Instrumenten (Scaler und Küretten), Ultraschall- und Schallinstrumenten entfernt. Abschließend werden die Wurzel- und Zahnhalsoberflächen geglättet. 

LASERTHERAPIE

Die Lasertherapie ist eine sehr angenehme Behandlungsform für entzündete Zahnfleischtaschen. Das Laserlicht tötet die Bakterien ab – der Heilungsverlauf verbessert sich so spürbar.

KNOCHEN- UND GEWEBEAUFBAU

Bei schweren Verlaufsformen und massiven Zerstörungen des Zahnhalteapparates kann unter Umständen ein gesteuerter Aufbau des Knochens mittels Guided Bone Regeneration und des Gewebes mittels Guided Tissue Regeneration notwendig und sinnvoll sein.

ANTIBAKTERIELLE THERAPIE

Ergänzend kann es sinnvoll sein, antibakterielle Wirkstoffe, die z. B. mithilfe eines Gels oder speziellen Medikamenten-Chips in die Zahnfleischtasche eingebracht werden, einzusetzen. Bei besonders hartnäckigen, therapieresistenten Entzündungen wird das Ergebnis eines Bakterientests genutzt, um die Bakterien mit einer gezielten antibakteriellen Therapie abzutöten. 

NACHSORGE

Neben einer eigenen sorgfältigen Mund- und Zahnhygiene ist die zahnärztliche Betreuung in Form regelmäßiger Kontrolluntersuchungen und professioneller Zahnreinigungen von großer Bedeutung. Sie ermöglicht – durch Beurteilung von Zahnfleisch und Kieferknochen –, ein eventuelles Fortschreiten der Parodontitis frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig einzugreifen.

 

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